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Am 7. März 2017 fand das Projekt „Stark gegen Rechts“, das von Streetwork Eggenfelden und Simbach initiiert wurde, in den Räumlichkeiten der offenen Ganztagsschule der Wirtschafts-Mittelschule Eggenfelden statt. Unterstützt wurde das Projekt von der Jugendsozialarbeit an Schulen unter Trägerschaft des Sankt Johannisvereins Eggenfelden sowie von der Leitung der offenen Ganztagsschule. Die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Wirtschafts-Mittelschule konnten sich an mehreren Stationen Wissen über Rechtsradikalismus aneignen.

Zu Beginn des Projektes mussten die Jugendlichen am sogenannten „Rassismusbarometer“ – auf einer Skala von 1 bis 10 – unterschiedliche Aussagen wie beispielsweise „Ein Türke wird nicht in eine Disco gelassen“ einstufen. Dies gab zum einen natürlich viel Diskussionsstoff, andererseits zeigte diese Station aber auch, wegen welcher Eigenschaften Menschen diskriminiert werden können. Nicht nur Herkunft oder Religion sondern auch sexuelle Orientierung, Geschlecht, Alter, Hautfarbe und noch vieles mehr können dazu führen, dass Menschen ausgegrenzt werden. Gemeinsam mit den Schülern wurde dann eine Definition für die Wörter Rassismus und Rechtsradikalismus erarbeitet.

Danach wurden die Jugendlichen in Kleingruppen aufgeteilt und durften an weiteren Stationen ihr Wissen vertiefen. Bei der „Mann-Maus“ Station sollte den Jugendlichen bewusst gemacht werden, dass jeder Mensch seine eigene individuelle Sicht auf Gegebenheiten hat und es nicht immer nur die eine richtige Sicht geben muss. So wurden die Jugendlichen in zwei Gruppen aufgeteilt. Der einen Gruppe wurde das Bild gezeigt, auf dem man eine Maus erkennt, der anderen Gruppe ein Bild, auf dem ein Mann zu sehen ist. Die beiden Bilder hatten jedoch ähnliche Formen und Konturen, so dass als optische Täuschung beides in den Bildern gesehen werden konnte. Die Aufgabe bestand nun darin, dass die Jugendlichen gemeinsam mit einem Gegenüber aus der anderen Gruppe mit nur einem Stift das zeichnen sollten was jeder Einzelne zuvor gesehen hatte. Anhand dieser Übung konnten die Jugendlichen erfahren, wie leicht man sich von anderen beeinflussen lässt, wie schwer es ist seine eigene Meinung durchzusetzen und seinen eigenen Standpunkt zu vertreten. Zum Abschluss dieser Station wurden den Schülern Schlagzeilen und Aussagen über Flüchtlinge zur Diskussion gestellt und jeder Schüler erhielt die Möglichkeit seinen Standpunkt darzulegen. Auch wurden den Schülern sogenannte „Fakenews“ , mit dem Appell verbunden, Aussagen durchaus kritisch zu hinterfragen, präsentiert.

Bei der Station „Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ konnten die Schüler überlegen und darüber diskutieren, was sie selbst mit auf eine Flucht nehmen würden. Hier sollten die Schüler lernen, dass niemand zum Spaß eine Flucht auf sich nimmt und welche Risiken und Gefahren eine Flucht mit sich bringt. Außerdem konnten viele Vorurteile gegenüber Flüchtlingen revidiert werden.

Bei der dritten Station wurden die Jugendlichen gebeten, ihren „typischen Nazi“ zu zeichnen. Die Schüler zeigten sich sehr überrascht, dass das weitverbreitete Bild nicht mehr greift. Denn längst trägt nicht mehr jeder Anhänger der rechten Szene Springerstiefel, Glatze und Bomberjacke. Viele Modelabels, die rechte Symboliken und Codes enthalten sind mit der Zeit gegangen. So wurde auf versteckte Codes wie oder verschiedene Runen hingewiesen. Außerdem bekamen die Schüler einen Überblick über verbotene Zeichen, Grußformeln, Musik und Modemarken, die einen rechtsradikalen Hintergrund haben. Auch die Strafrechtlichen Aspekte wurden den Jugendlichen dargelegt.

Insgesamt waren die Schüler nach dem einstündigen Workshop begeistert und die Betreuerinnen waren zuversichtlich, dass das Projekt zur Aufklärung über Rechtsradikalismus beigetragen hat.

Schulleitung

Rektorin: 
   Susanne Hecht

Konrektor:
 
  Michael Eder

Adresse

Wirtschafts-Mittelschule Eggenfelden

Schulstraße 5
84307 Eggenfelden

Tel.: 08721 2004
Mail: verwaltung[at]mittelschule-eggenfelden.de

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